Das Schöne an der Arbeit mit Kindern ist, dass die kleinen Seelen noch innig mit ihrem Himmel verbunden sind. In ihrer Welt gibt es ganz selbstverständlich Engel, Feen und Drachen, die als treue Begleiter an ihrer Seite stehen. Vielleicht erinnerst du dich noch an deine eigene Kindheit, als der Schleier zwischen Himmel und Erde so dünn war, dass alles möglich schien. Oder an die intensive Zeit der Schwangerschaft, in der dein Herz so weit geöffnet war, dass kein Zweifel blieb: Dein Kind ist im wahrsten Sinne ein Geschenk des Himmels.

Autor

Arweniel

Kategorie

Aktualisiert

1. Oktober 2025

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Jedes Kind bringt eine Welt voller Gefühle, Eindrücke und Empfindungen mit. Für uns Erwachsene ist es dann oft eine Herausforderung, diese feine Wahrnehmung wirklich zu sehen und zu verstehen. Doch gerade auf der emotionalen Ebene entsteht echte Verbindung: ein Raum, in dem Vertrauen, Geborgenheit und Nähe wachsen können. Doch wie kann eine solche Begegnung zwischen Erwachsenen und Kindern gut gelingen?

Wie können wir die emotionale Welt von Kindern verstehen?

Die Arbeit mit Kindern bedeutet, ihnen nicht nur auf der Verstandesebene, sondern vor allem auf der Gefühlsebene zu begegnen. Kinder sind fühlende Wesen mit einer intensiven Wahrnehmung, die weit über das hinausgeht, was wir Erwachsene zulassen. Für sie ist jede Stimmung im Raum spürbar, jeder unausgesprochene Gedanke schwingt mit. Ihre Seelen sind noch so fein abgestimmt, dass sie auf kleinste Veränderungen reagieren.

Gefühle sind das Fundament für Bindung und Vertrauen

Die Begegnung auf emotionaler Ebene ist deshalb ein entscheidender Schlüssel für ihre Entwicklung. Emotionen sind nicht nur „Begleiterscheinungen“ des Alltags, sondern sie prägen die Bindung, das Selbstwertgefühl und das Vertrauen ins Leben. Wenn ein Kind sich angenommen und in seinen Gefühlen ernst genommen fühlt, kann es Wurzeln schlagen und gleichzeitig Flügel entwickeln. Fehlt dieser Halt, dann wachsen Unsicherheiten und Kinder werden mit dem Gefühl konfrontiert, nicht richtig zu sein.

Emotionale Ausdrucksformen als Botschaften verstehen

Viele Erwachsene unterschätzen es aber, wie stark Kinder ihre Gefühle ausdrücken und wie klar diese in ihrem Inneren wirken. Ein „kleiner Wutanfall“ oder eine „übertriebene Traurigkeit“ ist aus Erwachsenensicht manchmal nur schwer nachzuvollziehen, doch für das Kind ist dieser Moment voller Bedeutung. Die Arbeit mit Kindern ist deshalb eng damit verbunden, auch diese Ausdrucksformen nicht kleinzureden, sondern sie als besondere Botschaften zu verstehen. Begegnungen auf emotionaler Ebene lassen einen Raum entstehen, in dem Kinder sich selbst erfahren dürfen – mit all ihren Facetten.

frau arbeitet mit einem kind

Die Arbeit mit Kindern lebt von Präsenz und Achtsamkeit im Alltag

Die Arbeit mit Kindern auf emotionaler Ebene gelingt vor allem dann, wenn du ihnen deine volle Aufmerksamkeit schenkst. Aktives Zuhören lebt davon, nicht nur die Worte wahrzunehmen, sondern auch den Blick, die Körpersprache und die Zwischentöne zu erkennen. Kinder spüren sofort, ob du mit deinem Herzen bei ihnen bist oder ob deine Gedanken gerade woanders schweifen.

Eine Begegnung auf emotionaler Ebene fordert deine volle Präsenz – auch in den kleinen Momenten des Alltags. Es braucht keine grossen Worte, um Kindern emotionale Sicherheit zu geben. Wertvoll sind die kleinen Gesten wie eine liebevolle Berührung, ein Blick voller Wärme oder das einfache Signal: „Ich sehe dich.“ Solche Augenblicke wirken tief und geben Kindern das Gefühl, willkommen und geborgen zu sein. Wer in der Arbeit mit Kindern achtsam solche Zeichen setzt, stärkt das Vertrauen und schafft ein stabiles Fundament für Nähe.

Entscheidend ist zudem deine Authentizität. Kinder spüren sofort, ob deine Emotionen gerade echt sind oder ob du ihnen etwas vorspielst. Wenn du deine eigenen Gefühle offen zeigst – egal ob es Freude, Traurigkeit oder Unsicherheit ist – lernen Kinder, dass es erlaubt ist, das zu zeigen, was man eben gerade fühlt.

Was sind die wichtigsten emotionalen Bedürfnisse von Kindern?

Kinder tragen von Natur aus grundlegende Bedürfnisse in sich, die für ihre seelische Entwicklung von grosser Bedeutung sind. Wer in der Arbeit mit Kindern Begegnungen auf emotionaler Ebene ermöglicht, erkennt diese Bedürfnisse an und schafft einen Raum, in dem sie gelebt werden dürfen.

Besonders wichtig sind:

  • Sicherheit und Geborgenheit – das Gefühl, beschützt und getragen zu sein, bildet das Fundament für Vertrauen ins Leben.
  • Anerkennung und Wertschätzung – Kinder wollen gesehen werden, nicht nur für ihre Leistungen, sondern in ihrem ganzen Sein.
  • Freiheit im Ausdruck von Gefühlen – ob Freude, Wut oder Traurigkeit: alle Emotionen dürfen ihren Platz haben, ohne Angst vor Ablehnung.

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Welche Herausforderungen begegnen dir in der emotionalen Arbeit mit Kindern?

Begegnungen auf emotionaler Ebene bringen besondere Herausforderungen mit sich – insbesondere in der Pubertät. Die meisten Erwachsenen stehen unter einem grossen Druck. Sie sind selbst gestresst oder emotional überfordert und genau das spüren Kinder sofort. In solchen Momenten fällt es schwer, präsent zu bleiben und die Bedürfnisse des Kindes wirklich wahrzunehmen.

Hinzu kommt, dass der Umgang mit intensiven Gefühlen wie Wut, Traurigkeit oder Ängsten von Kindern für viele Erwachsene ungewohnt und manchmal auch belastend ist. Diese Emotionen zu begleiten, ohne sie zu unterdrücken oder kleinzureden, verlangt innere Stärke und Geduld.

Gleichzeitig braucht es eine Balance zwischen Führung und Freiraum. Kinder suchen Orientierung, klare Grenzen und Halt, wollen aber ebenso ihre Eigenständigkeit entfalten. In dieser Spannung zeigt sich die eigentliche Kunst der Arbeit mit Kindern: sowohl Halt zu geben als auch den Freiraum zu ermöglichen, dass ihre Persönlichkeit wachsen kann.

Ein Kind mit langen Haaren genießt die Arbeit mit Kindern, indem es draußen im Sonnenlicht mit schwimmenden Seifenblasen läuft.

Entdecke die Wege zu einer herzverbundenen Begleitung

Die Arbeit mit Kindern gewinnt dann an Tiefe, wenn sie von Herz zu Herz geschieht. Begegnungen auf emotionaler Ebene sind kein starres Konzept, sondern ein lebendiger Prozess, der von Echtheit, Wärme und gegenseitigem Vertrauen geprägt wird. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, Kinder in ihrem Sein zu sehen und ihnen zu zeigen, wie Gefühle gelebt und angenommen werden können.

Empathisches Zuhören und Spiegeln

Wenn Kinder ihre Gefühle zeigen oder von ihren Erlebnissen erzählen, wünschen sie sich dabei von ihrem Gegenüber ernstgenommen zu werden. Empathisches Zuhören bedeutet, nicht vorschnell zu urteilen, Kinder nicht zu belehren oder sie abzulenken, sondern mit voller Aufmerksamkeit beim Kind zu sein. Signalisiere dem Kind: „Ich sehe dich. Ich höre dich. Deine Gefühle sind wichtig.“

Ein wesentlicher Teil davon ist das Spiegeln. Wenn ein Kind beispielsweise mit Tränen in den Augen sagt: „Niemand will mit mir spielen“, dann ist die empathische Antwort nicht ein schnelles „Das stimmt doch gar nicht“ oder „Sei nicht so traurig“. Viel hilfreicher ist es, die Gefühle zurückzugeben: „Du bist gerade traurig, weil du das Gefühl hast, ausgeschlossen zu sein.“ Auf diese Weise erlebt das Kind, dass seine Emotionen verstanden werden und Raum haben dürfen.

Durch dieses Spiegeln lernen Kinder, ihre innere Welt besser zu benennen und ihre Gefühle zu ordnen. Sie entwickeln ein Bewusstsein dafür, dass Gefühle weder falsch noch gefährlich sind, sondern wichtige Botschaften über ihre Bedürfnisse enthalten. Durch empathisches Zuhören und spiegeln entsteht eine Brücke zwischen der Innen- und der Aussenwelt, die den Weg für Begegnungen auf emotionaler Ebene öffnet, welche heilsam und stärkend wirken.

Rituale, Geschichten und kreative Ausdrucksformen

Rituale geben Kindern Orientierung und Sicherheit, weil sie wiederkehrende Strukturen im Alltag schaffen. Das Vorlesen am Abend beispielsweise ist ein festes Gute-Nacht-Ritual, das Kindern zeigt: Jetzt ist Zeit, loszulassen und geborgen einzuschlafen.

Geschichten haben dabei eine besondere Kraft, weil Kinder in den Figuren ihre eigenen Gefühle wiederfinden können – zum Beispiel dann, wenn ein Held mutig seine Angst überwindet. Kinder lernen über diese Figuren, ihre Emotionen zu verstehen und sie einzuordnen. Auch kreative Ausdrucksformen wie das Malen, das Tanzen oder ein freies Rollenspiel sind wertvoll. Wenn ein Kind wütend ist, kann es mit kräftigen Farben auf dem Papier seine Energie herauslassen. Über diese Kanäle kann es Gefühle sichtbare machen, statt sie zu unterdrücken. Für Kinder (und auch Erwachsene) ist das befreiende Erlebnis: „Meine Gefühle dürfen da sein und finden ihren Platz.“

Vorbild sein und den eigenen Umgang mit Gefühlen zeigen

Kinder lernen am meisten durch Beobachtung. Sie orientieren sich daran, wie Erwachsene mit Freude, Ärger oder Traurigkeit umgehen. Wenn Gefühle unterdrückt oder überspielt werden, übernehmen Kinder diese Muster.

Ein Beispiel: Kommt nach einem anstrengenden Tag Ärger hoch, kannst du bewusst sagen: „Ich bin gerade wütend, weil vieles nicht geklappt hat. Ich atme jetzt tief durch, um wieder ruhiger zu werden.“

Das Kind erlebt so unmittelbar, dass Wut kein Tabu ist, sondern benannt und reguliert werden kann. Die Wirkung ist tiefgreifend: Kinder erkennen, dass alle Gefühle erlaubt sind und dass es Wege gibt, mit ihnen umzugehen. Sie lernen auf diese Weise, ihre eigene innere Welt nicht zu fürchten, sondern sie anzunehmen und sie konstruktiv auszudrücken.

Vertrauen schaffen: Kinder spüren, wenn sie bedingungslos angenommen werden

Das stärkste Fundament jeder Beziehung zu Kindern ist das Gefühl, so angenommen zu sein, wie man ist. Bedingungslose Annahme bedeutet, nicht an Leistung, Anpassung oder „braves Verhalten“ gebunden zu sein, sondern ein inneres Ja zum Kind in seiner ganzen Persönlichkeit.

Ein Beispiel: Wenn ein Kind nach einem Streit traurig und verschlossen ist, reicht es oft, einfach still neben ihm zu sitzen und zu sagen: „Ich bin da, auch wenn du gerade nicht reden magst.“

Das vermittelt: Du bist auch mit deiner Traurigkeit willkommen. Die Wirkung solcher Momente ist kraftvoll. Kinder erleben, dass ihre Gefühle kein Hindernis für Nähe sind, sondern dass sie selbst mit allen Seiten geliebt werden. Dieses Vertrauen gibt ihnen die Sicherheit, ihre Welt zu entdecken, ohne Angst vor einer Zurückweisung.

Fazit: Inspirationen für die Begegnung mit Kindern auf emotionaler Ebene

Eine nachhaltige und wirksame Arbeit mit Kindern auf emotionaler Ebene bedeutet, sie nicht nur zu erziehen, sondern ihnen wirklich zu begegnen. In diesen Begegnungen lernen nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen sehr viel über Gefühle, Verbundenheit und das Vertrauen ins Leben. Kinder sind dabei ebenso Lehrende wie Lernende. Sie zeigen uns, wie direkt, ehrlich und klar Emotionen gelebt werden können.

Meine Einladung an dich lautet daher: Sei bewusst im Kontakt, verbinde Herz und Verstand und erkenne dein Kind in seiner Ganzheit. Genau dort, in dieser echten Verbindung, entfaltet sich die wahre Magie des gemeinsamen Weges.

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Autor: Arweniel

Arweniel begleitet Frauen und Männer auf ihrem spirituellen Lebensweg. Ihre Arbeit vereint bewusste Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung, Traumaverarbeitung, Atemarbeit und ganzheitliche Wegbegleitung in allen Lebensphasen. Geprägt durch eigene intensive Erfahrungen und fundierte Ausbildungen verbindet sie Wissen, Intuition und Selbsterfahrung zu einer präzisen, einfühlsamen Begleitung. Ihr Anliegen ist es, Menschen in ihre innere Stärke und Selbstbestimmung zu führen, damit sie ihr Leben in Einklang mit sich selbst und ihrer Bestimmung gestalten können.